Jammern bringt nichts …

29. November 2022

… denn 80% interessiert’s nicht und 20% sind froh, dass es sie nicht selbst erwischt hat.

Unsere Welt ist gegenwärtig durch Schnelligkeit, technologische Entwicklungen und durch Krisen im Außen geprägt. Die „alte Welt“ scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Und so dämmert es bereits den beharrlichsten Unternehmen und deren Mitarbeitern, dass man sich diesem Wandel nicht mehr entziehen kann.

Wandel schafft zunächst Ängste und blockiert das eigene Handeln. Wie es dennoch gelingt, seine eigene Widerstandskraft zu stärken und die Veränderungen aktiv zu gestalten, erörterten wir mit dem Resilienz-Trainer Dominic Pfeffer (www.dominicpfeffer.com).

Dominic berät Unternehmen sowie Mitarbeiter und bietet maßgeschneiderte Impulsvorträge und Trainings. Er stand uns Rede und Antwort und gab wertvolle Einblicke in dieses topaktuelle Thema.

Dominic, kannst du zum Einstieg das Wort „Resilienz“ praktisch erläutern?

Das Wort Resilienz sollte fest in unserem Wortschatz verankert sein. Resilienz bedeutet „psychische Widerstandskraft“. Für mich geht auch „Flexibilität“ stark damit einher und davon brauchen wir vor allem in der aktuellen Zeit jede Menge. Ein hohes Maß an Resilienz vereinfacht es uns, Krisen oder herausfordernde persönliche Lebenssituationen zu bewältigen und den Blick stets positiv nach vorne zu richten.

Menschen besitzen eine unterschiedliche Grundausstattung an Resilienz. Faktoren wie etwa Erziehung oder soziales Umfeld nehmen darauf Einfluss. 

Die gute Nachricht: Jeder kann Resilienz trainieren! 

Warum ist Resilienz gerade in diesen Zeiten besonders wichtig?

Wir werden beinahe täglich mit kleineren und größeren Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen Alltagsprobleme, aber auch globale Krisen oder Situationen, die man persönlich vielleicht einfach nicht verändern kann. Damit gilt es umzugehen – bestimmte Werkzeuge und Übungen vereinfachen uns das.

Menschen, die resilient sind, können ihr Umfeld bereichern und mitreißen, sehen in Herausforderungen neue Chancen und erlangen mehr Allgemeinzufriedenheit. 

Auch Unternehmen profitieren von resilienten Mitarbeitern, denn bei den Trainings in der Gruppe verbessert sich oft automatisch der Teamspirit. 

Bedenken muss man auch, dass Privat- und Berufsleben in Wechselwirkung zueinander stehen – Probleme privater Natur belasten im Job und umgekehrt. Resilienztraining zahlt sich also immer und überall aus.

Kannst du darauf näher eingehen. Wie genau profitieren Unternehmen davon kurz- und mittelfristig?

Der Arbeitsmarkt verändert sich. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter fester binden und attraktiver für neue werden. Mitarbeiter mit Trainings mental zu stärken und positives Mindset zu schaffen, hilft jedem Einzelnen und dem gesamten Unternehmen: Produktivität wird gesteigert, Teamspirit verbessert und obendrein bietet man Menschen eine Stütze, die auch im Privatleben greift.

Wichtig ist auch, die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeiter im Job zu kennen und individuell auf jeden einzugehen, denn jede Position in einem Unternehmen kann etwas bewirken: Zum Beispiel kann die Assistenz morgens mit guter Laune das ganze Team anstecken. Eine vor positiver Energie strotzende Führungskraft wird das Team besser motivieren und leiten. 

Langfristig werden jedenfalls Unternehmen bestehen und auch passende Mitarbeiter finden, die es schaffen, jeden Einzelnen im Team zu inspirieren, wertschätzend zu behandeln sowie im richtigen Maß zu fordern, fördern und zu unterstützen. 

Meist braucht es nicht viel, um das zu erreichen. Und dabei helfe ich gerne. 

Hast du Tipps und Handlungsempfehlungen für den Einzelnen?

Der schnellste und beste Tipp, den ich geben kann: Sofort das Beschweren einstellen!

Jammern beim Gegenüber bringt überhaupt nichts! Denn 80% interessiert’s nicht und 20% sind froh, dass es sie nicht selbst erwischt hat. 

Stattdessen lieber öfter die Frage stellen: “Wofür bin ich dankbar?” Klingt simpel und ist es auch. 

Eine meiner liebsten Übungen ist die weiterentwickelte Dankbarkeitsübung. Normalerweise wird empfohlen, am Ende des Tages 3-5 Erlebnisse festzuhalten, für die man dankbar ist. Den aus meiner Erfahrung größten Erfolg erzielst du aber so: Jeden Abend auf einem Blatt Papier nur eine Sache in etwa fünf Sätzen handschriftlich absetzen, für die man wirklich dankbar ist.

Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Übungen und Trainings, die ich zur Resilienzsteigerung einsetze. 

Das Schönste an meinem Job ist der messbare Erfolg bei meinen Teilnehmern am Ende eines Trainings. 

Wir danken dir, Dominic, für die Einblicke und die konstruktiven Lösungsansätze und wünschen dir weiterhin viel Erfolg im Stärken von Unternehmen und deren Mitarbeiter.

… es ist, wie es ist – und es wird, was du daraus machst …


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